Werdums ältester noch aktiver Hof hat 300 Jahre auf dem Buckel                  22.12.2014

Werdum war ursprünglich ein von der Landwirtschaft geprägter Ort. Damit verbunden waren diverse Handwerksbetriebe  u. a. mehrere Schmieden. Doch die Zeiten haben sich total verändert. Die kleinen Landstellen sind ausnahmslos verschwunden und auch das Sterben von  Höfen war nicht zu verhindern. Im Ortsteil Edenserloog der Gemeinde stehen noch zwei betagte landwirtschaftliche Gebäude. Einmal nach Norden der nicht mehr bewirtschaftete  Hof Wempen, der die Jahreszahl 1753  trägt und zum anderen nach Nordwesten der heutige Hof Weiler-Rodenbäck mit der Jahreszahl 1714 im Giebel. Damit ist der Hof neben der Burg und der Kirche eines der ältesten Werdumer Gebäude und ist genauso alt wie der Altar in der St.-Magnus Kirche in Esens.
Pächter wurde offiziell zum 1.5.1994 René Weiler-Rodenbäck mit
  Ehefrau Hilke Rodenbäck. In 2008 folgte der Kauf der Hofstelle mit dem Großteil der Ländereien (35 Hektar). Inzwischen ist die Eigentumsfläche auf 45 Hektar angewachsen. Weitere Flächen wurden in 2002 von Landwirt Jakob Freesemann im Ortsteil Wallum dazu gepachtet. Aktuell werden insgesamt rund 140 Hektar bewirtschaftet. Beim Hof der Eheleute handelt es sich um einen Milchviehbetrieb mit 100 Kühen zuzüglich Jungvieh (100 Teile). Außerdem werden 30 Hektar als Ackerland bestellt und zwar Winterweizen, Wintergerste und Raps im Wechsel.
Zum landwirtschaftlichen Hof gehört auch ein ehemaliges Altenteilerwohnhaus, das heute als Ferienhaus genutzt wird. Dort lebte bis 1999 Marga Gerdes geb. Mammen, die Ehefrau des ehemaligen Landwirts Fritz Gerdes
  aus Groß-Margens mit dem sie lange Jahre einen Pachthof in der Krummhörn bewirtschaftete. Sie verstarb 2006 im 102. Lebensjahr im Peter-Friedrich-Ludwig-Stift in Esens.


Der Hof präsentiert sich heute als moderner landwirtschaftlicher Betrieb

In  den 300 Jahren wurde der ehemalige Hof „Mammen“ bis Mitte der 30-er Jahre vom Eigentümer Willm Mammen bewirtschaftet, danach von verschiedenen Pächtern  (Venekamp, Meents, sowie Siebels sen. und jun.), bis hin zu den aktuellen Eigentümern. Diverse Baumaßnahmen wurden für den Erhalt und zur Verbesserung des Gebäudebestands durchgeführt. So erfolgte in 1994/95 die Sanierung des Wohnteils, 1996 entstand auf dem Grundstück ein Maschinenschuppen. 2010 erfolgte eine Dachsanierung und eine Photovoltaikanlage wurde montiert. Im selben Jahr erfolgte die Stall-Sanierung und um Platz für Jungvieh zu schaffen, ließen die Eigentümer einen Laufstall errichten. 
René Weiler-Rodenbäck: „Wir haben versucht den Betrieb mit Milcherzeugung, dem Ackerbau,
  der Photovoltaikanlage und  der Vermietung von Ferienwohnungen breit aufzustellen und gehen weiter optimistisch in die Zukunft!“



Zeugen der 300 Jahre alten Geschichte des Hofes in Edenserloog